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Anna und ihr Schatten, der sich seit der ersten Morgenstunde an der Wand abzeichnet, beginnt dahinzuschwinden. Anna und dieser Schatten, der von Wand zu Wand wechselt, sollte nicht hier eingesperrt sein. Sie konnte immer die Koffer packen und fortgehen, aber sie erkennt nichts anderes als das, was sie sieht. Sie kannte mehr, aber es ist ihr entfallen. Jetzt schafft sie es nicht mehr, zwischen dem zu unterscheiden, was sie werden wollte, und dem, was sie geworden ist. Sie lebt in einer 60m²-Wohnung des sozialen Wohnungsbaus und hat denselben zum Ehemann, der sie mit siebzehn schwanger zurückgelassen hat. Der Sohn ist vor langer Zeit fortgegangen, weil er im Unterschied zu ihnen die Welt aus einem neuen Blickwinkel sehen wollte. Jetzt lernt der Sohn das Zimmermannhandwerk und sieht die Gebäude des sozialen Wohnungsbaus so klar und grau wie zuvor, egal ob er sein Mietnest betritt oder verlässt, ob mit oder ohne Freundin, mit gebraucht gekauftem Motorrad oder zu Fuß. Anna wollte etwas werden, man konnte sagen, dass sie weit kommen wollte, wohin wusste sie nicht, auch wenn sie dorthin kommen wollte, wo sie bald sein würde. Und sie wurde mit achtzehn Mutter, die erste in ihrem Jahrgang, ein totaler Erstling. Danach kamen ein paar Weitere.